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Warum auch Jungs mit Puppen spielen können

Steiff PuppenPuppen gelten eigentlich seit den Anfängen des Spielzeuges als Mädchenspielwaren, die schon früh auf die Rolle als fürsorgliche Mutter und Familienfrau vorbereiten sollten. Einfühlsamkeit, Aufgabenverteilung und Rollenverständnis konnten Puppen nicht früh genug beibringen oder zumindest fördern. Doch mit einer sich verändernden Gesellschaft und einem neuen Frauenbild ist diese Vorstellung von Puppen etwas veraltet. Eltern fühlen sich nicht länger gezwungen, Puppen nur weiblichem Nachwuchs zuzugestehen – und das ist auch gut so. Warum Puppen auch für Jungs gut geeignet sind und wieso Eltern sich vom Schubladendenken in dieser Hinsicht fernsagen sollten, verraten wir nachfolgend genauer.

Im Kindesalter stellen Eltern die Weichen für das spätere Leben

Warum auch Jungs mit Puppen spielen könnenIm frühen Kindesalter werden alle Weichen für das spätere Leben unseres Nachwuchses gestellt. In der Theorie wissen Eltern das – in der Praxis herrscht allerdings immer noch oft das Schubladendenken vor. Diverse Studien konnten zeigen, dass bestimmte Spielwaren räumliches Denken fördern und damit nicht nur logisches Denken mit unterstützen, sondern auch das spätere Mathematik- und Physik-Verständnis. Zu jenen Spielwaren zählen Bausteine, Bausets und Co. die heute immer noch häufig eher Jungen zugeordnet werden, als den Mädchen. Währenddessen ist es leider noch häufig so, dass Mädchen in einen rosaroten Traum aus Rüschen, Puppen und Kuscheltieren gehüllt werden. Bagger, Autos und Bauelemente gehören da nur selten dazu.

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Wir Eltern lassen uns oft auch unbewusst noch dazu verleiten, Kinder von Anfang an durch Schubladen-Denken in bestimmte Richtungen zu drängen – und legen damit auch ganz ohne Hintergedanken schon die Weichen für deren späteres Leben. Doch woran liegt das? Immer noch herrscht in den Köpfen der meisten Menschen vor, dass Jungs wild, laut und stark sein müssen – und Mädchen dagegen sanft, verspielt und süß. Dieses Bild projizieren wir auf unsere Kinder, anstatt sie das sein zu lassen, was ihr Charakter ihnen mit auf den Weg gibt.

Jungs können später selbst einmal Familien gründen

Dass Mädchen mit Puppen spielen, erscheint nur logisch: Schließlich bereiten sie sich damit auf das spätere Leben als Mutter und fürsorgliche Frau vor, die sich um die Kinder kümmert. Vom Kinderwagen-Schieben bis hin zum Schlafenlegen der Puppe oder Füttern macht es all das herrliche Puppen-Zubehör Kindern möglich, sich in die Rolle der Mama hineinzuversetzen. Was dabei häufig vergessen wird: Auch Jungen werden später einmal Familien gründen, wenn sie das möchten. Das bedeutet: Auch sie werden sich um den Nachwuchs kümmern und diesen versorgen, also die Eltern-Rolle übernehmen. Wieso sollten also nicht auch sie von Anfang an mit Puppen spielen dürfen, um Fürsorge, Verantwortungsgefühl und mehr zu erlernen oder zu verfeinern?

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Puppen fördern soziale Fähigkeiten

Puppen als Spielwaren dienen Kindern als eine Art Spiegelbild, mit denen sie verschiedene soziale Aspekte besser verstehen und erlernen können. Das gilt selbstverständlich auch für Jungen, die Soziales ebenso erlernen müssen, wie Mädchen. Die Empathie des Kindes anderen gegenüber wird gefördert, aber auch soziale Intelligenz. Will heißen: Das Kind kann anhand der Puppe besser erlernen, warum andere Kinder sich wie benehmen und welche Reaktionen sie aus welchen Gründen liefern. Das erleichtert später auch den Einstieg in den Kindergarten oder in die Schule. Ganz wichtig ist aber, dass das Kind durch diverse Rollenspiele mit der Puppe Dinge verarbeiten kann, die es erlebt und erlernt. So wird auch Jungs geholfen, mit gewissen Situationen besser klarzukommen und beispielsweise Streits zu verstehen.

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Gefühle besser verstehen und zeigen

Ein ganz typisches Klischee, dem wir uns auch als Eltern noch ganz oft hingeben ist, dass Jungen weniger Gefühle zeigen oder an den Tag legen dürfen, als Mädchen. Dabei ist es für unseren männlichen Nachwuchs ebenso wichtig, mit seinen Gefühlen umgehen zu können oder diese auch deutlich zu machen, um sich mit dem Gegenüber besser zu verständigen, dem eigenen Inneren auseinanderzusetzen oder seinen Platz in der Welt zu finden. Dies lässt sich mit Hilfe von Puppen ganz einfach fördern, weil Puppen auch beim Reflektieren behilflich sein können. Auch das Lösen von Konflikten lässt sich mit dem Erwerb typischer, durch Puppen geförderter Fähigkeiten besser erlernen und verstehen.

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Weitere typische Mädchen-Spielzeuge, mit denen Jungs spielen dürfen sollten

Natürlich sind Puppen nicht das Einzige, das Eltern ihren Söhnen hin und wieder vorenthalten, weil sie durch das Schubladen-Denken und Klischees unterbewusst gesteuert werden. Es gibt viele typische Mädchen-Spielwaren, die im Jungszimmer nur selten zum Einsatz kommen, beispielsweise:

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Spielküchen Märchenschlösser und Puppenhäuser
  • regen die Kreativität und Fantasie ein
  • helfen, Vorgänge in der Küche nachzuspielen und zu verstehen
  • bilden ein Verständnis für die Versorgung anderer
  • liefern viele verschiedene Spielmöglichkeiten, die auch das gemeinsame Spielen mit anderen Kindern fördern
  • laden zum Rollenspielen ein, beziehungsweise zur Rollenfindung
  • Nachspielen von Alltagsszenen möglich
  • Fantasie und Kreativität wird angeregt, beispielsweise durch das Erfinden von Geschichten
  • Mit-Einbeziehen anderer Kinder und Spielwaren wird erleichtert

Umgekehrt gilt natürlich auch für Mädchen, dass diese mit typischen Jungsspielwaren wie Bausteinen, Autos und Werkzeug spielen dürfen sollten. Diese fördern nämlich räumliches Denken, motorische und technische Fähigkeiten und sind damit für Mädchen genauso wichtig, wie emotionale Intelligenz bei Jungen. Daher ist es wichtig, jedem Nachwuchs beide Arten von Spielwaren zur Verfügung zu stellen. Bei Mädchen werden diese Spielwaren häufig außen vor gelassen:

  • Bausteine
  • Technik-Bausets
  • Experimentierkästen
  • Autos und Fahrzeuge
  • Baustellenspielwaren und Werkzeuge

Unser Fazit: Geschlechter-Rollen beim Spielzeug-Kaufen außen vor lassen

Wie Sie sehen können, nützt es absolut nichts, Kinder bewusst oder unterbewusst durch den Kauf bestimmter Spielwaren in gewisse Rollen zu drängen. Denn damit fördern wie sie zwar in einer Hinsicht, lassen aber andere wichtige soziale oder sensorische Fähigkeiten außen vor, sodass sich das Kind nicht vielseitig genug entwickelt. Besser ist es, beim Spielzeugkauf Geschlechter-Labels außen vor zu lassen und weder auf die Farben Rosa und Blau zu achten, noch auf die möglichen „komischen“ Blicke anderer. Schließlich fördern wir unser Kind mit einer guten Mischung aller bildenden Spielwaren auf vielseitige Art und Weise und stellen damit die Weichen für ein breites Fähigkeitenspektrum, das im späteren Leben nur hilfreich sein kann.

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Tipp! Jungen sollten sich mit Emotionalem und Sozialem genauso gut auseinandersetzen können, wie Mädchen im späteren Leben mit ihren körperlichen Fähigkeiten, Reparierkünsten und räumlichem Vorstellungsvermögen. Versuchen Sie daher, sich bewusst von Geschlechter-Rollen abzuwenden.

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